Patentprüferausbildung

Die Prüfung von Patentanmeldungen ist mit sehr viel Verantwortung verbunden. Europäische Patente stehen international für Qualität, und um die richtige Entscheidung über die Patenterteilung treffen zu können, bedarf es eines umfassenden Fachwissens.

Das EPA führt ein zweijähriges Ausbildungsprogramm für neu eingestellte Prüferinnen und Prüfer durch, bei dem sich Lehrveranstaltungen in der Gruppe und Einzelunterricht abwechseln.

Die Ausbildung findet normalerweise am jeweiligen Dienstort statt, d. h. in München, Den Haag oder Berlin.

Die Prüferausbildung umfasst folgende Elemente:

  • Schulungen in Gruppen von 12 (oder weniger) Personen: die Prüferinnen und Prüfer absolvieren ein umfassendes Schulungsprogramm, um sich mit den Tools und Verfahren vertraut zu machen, die sie für ihre Tätigkeit benötigen.
  • Lernen unter Anleitung eines persönlichen Coaches: vor allem im ersten Jahr erhalten die Prüferinnen und Prüfer ein persönliches Coaching von speziell ausgebildeten Expertinnen und Experten mit langjähriger Erfahrung auf dem betreffenden Fachgebiet.

Die Ausbildung umfasst

  • Praktische Übungen zu den Tools und Verfahren des Prüferalltags wie Kurse zu den IT-Tools, Datenbanken, Recherchemethoden und Verfahren der Patentprüfung.
  • Juristische und praktische Fachkenntnisse: die Prüferinnen und Prüfer lernen, wie sie die Patentierbarkeitskriterien anwenden, d. h. Neuheit, erfinderische Tätigkeit und gewerbliche Anwendbarkeit. Außerdem besuchen sie Kurse zu Theorie und Praxis des europäischen und internationalen Patentrechts.
  • Sprachkenntnisse: Neu eingestellte Bedienstete sollten vorzugsweise über gute Kenntnisse in allen drei Amtssprachen verfügen. Falls sie sich aber in einer oder zwei Sprachen noch verbessern müssen, bietet das EPA die dafür notwendigen Sprachkurse an.
  • Arbeit mit echten Patentanmeldungen: neu eingestellte Prüferinnen und Prüfer arbeiten ab ihrem ersten Arbeitstag mit echten Patentanmeldungen, werden dabei aber Schritt für Schritt fachkundig begleitet.